DARLING
Mickey Keating ist ein Phänomen: Der Mittzwanziger hat bereits vier Spielfilme fertig gestellt, von dem keiner dem anderen ähnelt. Außer, dass sie sich allesamt verknüpfen mit einer distinktiven Stilrichtung des Fantastischen Films, was Kritiker schnell dazu gebracht hat, seine exercises in style als bloße Derivate von echten Kunstwerken zu verwerfen. Andererseits: Hier ist ein junger Mann, der sich, statt eine Filmschule zu besuchen, dazu entschlossen hat, das Handwerk in der Praxis zu erlernen.
Und dass er was kann, ist unbestreitbar: DARLING ist zweifelsohne beeinflusst vom Frühwerk Roman Polanskis, denn wie Catherine Deneuve im Meisterstück REPULSION trägt einen das expressive Gesicht von Lauren Ashley Carter durch diese stilvolle Psychohorror-Aufstellung. Als Darling aus dem Titel muss sie im Auftrag von Madame Sean Young auf ein ausladendes brownstone-Haus aufpassen. Doch es dauert nicht lange, bis eine geheimnisvolle verschlossene Tür und andere Merkwürdigkeiten die junge Frau in Angst und Schrecken versetzen.
Keatings Kino ist verhaltenskreativ, soll heißen, er fordert den Zuschauer mit wilden Schnittmustern und einem noch wilderen Sound-Design konstant heraus. Die dem Film vorangestellte Warnung “This film contains flashing lights and hallucinatory images” ist daher durchaus ernst zu nehmen. Genau wie die Filme von Mickey Keating.
Mickey Keating (*1990) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor. 2013 wird sein Debüt RITUAL vom US-Riesen Lionsgate verliehen. In den darauf folgenden Jahren glückt dem Mittzwanziger ein Triple Whammy: Im März 2015 debütiert sein Sci-Fi-Horrorfilm Pod (/slash 2015) beim SXSW-Festival, im Jänner 2016 zeigt das Sundance Filmfestival DARLING und im März 2016 ist CARNAGE PARK erneut beim SXSW-Festival zu sehen.
Di, 27.09. | 18:00 – Filmcasino