Archiv Autor: Daniel Fabian
The Dwarves Must be Crazy Wenn knöchelhohes Wasser plötzlich kniehoch steht
Nur zu oft findet sich das Publikum in einer Zwickmühle: Wie soll es das auf der Leinwand Gezeigte auffassen, gar interpretieren? Was steckt wirklich hinter der Geschichte? Und worauf zum Teufel wollen die Macher eigentlich hinaus? Nun, bei „The Dwarves Must be Crazy“ gibt’s nicht viel zu rätseln, nicht viel zu verstehen oder zu hinterfragen. Stattdessen entpuppt sich die thailändische Horror-Komödie (Originaltitel: „Krasue Krung Khon“) gleich zu Beginn als offenkundige Zwerchfell-Attacke, die, ganz egal welche diabolische Abgründe sich im Laufe der Geschichte noch auftun sollten, in erster Linie einen Belustigungsauftrag zu erfüllen hat. …
The Misandrists Nieder mit dem Patriarchat, her mit den Lesbenpornos!
1999, irgendwo in Ger(wo)many: Zwei Mädchen, dem Anschein nach unschuldig, tollen umher. Die Wiesen sind grün, die Wälder fast schon stoisch ruhig. Lediglich der Wind bläst um die Kutten, die ihre Schulmädchenkluft umhüllen. Zweisamkeit. Ein Kuss, dann noch einer. Irgendwas stimmt nicht. Aber was? Egal, es bleibt keine Zeit für Erklärungen, vorerst. Zunächst gilt es einmal, dieses abscheuliche Monstrum, diese abstoßende und wiederwertige Kreatur, die sich den Weg aus dem kahlen Geäst des Waldes gebahnt hat, aus wem Weg zu schaffen. Es ist ein Mann, eines dieser nutzlosen Geschöpfe, die nichts als Leid über uns gebracht haben, hilflos und verwundet, zum Tode verdammt. Doch er sollte nicht sterben, jedenfalls noch nicht. Dennoch, sein Leben, wie er es bisher kannte, ließ er an jenem Tag im Wald zurück. Und dort rottet es solange vor sich hin, bis auch die letzte Erinnerung daran, wie es früher einmal war, erloschen ist. …
Nova Seed Psychedelischer Zeichentrick-Trip meets übersinnliche Mad Max-Dystopie
Das Ende naht. Immer. Egal wo, egal wann. Und ehe man sich versieht, ist man auch schon mittendrin. Jeder Augenblick könnte dein letzter sein, jedes Gulasch dein letztes Abendmahl, jede Beschimpfung dein letztes Wort, jede unüberlegte Tat ein letzter Versuch, dein Leben ein klein wenig lebenswerter zu machen. Und dann war’s das. Es sei denn, ja, es sei denn, es bäumt sich jemand auf, jemand, der es in der Hand hat, die Welt vorm Untergang zu bewahren, ihr eine zweite Chance zu geben und ihr zu zeigen, dass letzten Endes doch das Gute siegt - wenn auch nicht im ersten Anlauf. …
SHIN GODZILLA Ungeheuerlich: Die Wiederauferstehung des Kaiju-Urvaters
Sein Bodycount sprengt den Rahmen des Zählbaren, seine Leinwandpräsenz ist nach über 60 Jahren ungebrochen. Sein Markenzeichen: Ein markerschütternder Schrei, der selbst Janet Leigh hinter dem Duschvorhang verstummen lässt. Er ist der Urvater des Kaiju-Kinos, der Schrecken eines jeden Tokioten, das größte Monster der Filmgeschichte - er ist Godzilla, der in „Shin Godzilla“ zum mittlerweile 30. Mal auf die Leinwand zurückkehrt, um nicht nur Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern standesgemäß auch, um das politische Machtgefüge Japans in Frage zu stellen. …
XX Von unendlicher Mutterliebe und anderen Grausamkeiten
Was ist besser als eine unheilbringende Schauergeschichte? Nun, mehrere unheilbringende Schauergeschichten. „XX“ versammelt aber weder selbstgedrehte VHS-Filmchen zu einer Shaky-Cam-Orgie, noch lädt er zum Buchstabierwettbewerb des Todes. Die jüngste Horror-Anthologie aus dem Hause Magnet Releasing steht vielmehr für emanzipiertes Genrekino, für Tod und Verderben, ganz im Zeichen unendlicher Mutterliebe und ähnlicher Grausamkeiten. …
Dearest Sister Diabolisches Lotto-Märchen aus der Zweiklassengesellschaft
Am anderen Ende der Welt, genauer gesagt in Laos, steckt die Unterhaltungsbranche noch in ihren Kinderschuhen - wenn überhaupt. Filme auf Zelluloid zu bannen, kam hier erst gar nie in Mode. Wer schon einmal einen Film aus dem südostasiatischen Binnenstaat gesehen hat, gilt demnach schon als Exot also unter den cineastischen Weltenbummlern. Ja, gerade einmal ein dutzend Filme wurden in Laos überhaupt erst gedreht. Zwölf Filme. Zum Vergleich: „Razor Charlie“ und „Machete“-Darsteller Danny Trejo wirkte alleine im Vorjahr an mehr Filmen mit als am indochinesischen Festland jemals gedreht wurden. Oder anders gesagt: Eine einzige /slash-Ausgabe würde genügen, um die laotische Filmgeschichte in vollem Umfang zu zelebrieren. …
Mickey Keating – Der Nachwuchs-Allrounder des amerikanischen Genrefilms
Als Mittzwanziger liebt und lebt die unendliche Vielfalt des fantastischen Films. Der Nachwuchs-Allrounder bringt „Carnage Park“ und „Darling“ nach Wien und beweist, dass er Arthaus-Schocker ebenso spielerisch beherrscht wie das Terror-Kino der 70er Jahre. …
Provokant und zeitgemäß wie eh und je: Ruggero Deodato ist zurück!
Er ist bekannt dafür, dem Horror, der in der Welt so vor sich geht, einen abscheulichen Anstrich zu verpassen und die tiefsten Abgründe des Kinos - irgendwo zwischen Sozialkritik und Gewaltexzess – ans Tageslicht zu bringen. Ja, für „Cannibal Holocaust“ wanderte Ruggero Deodato sogar hinter Gitter. Über drei Jahrzehnte später ist der italienische Altmeister in Wien zu Gast. Mit im Gepäck: Sein neuer Film – der erste seit 23 Jahren! …
/slash Filmfestival 2016 – Wo Fernbedienungen an Bäuchen kleben und Bratwürste dein Ende besiegeln
Es ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit, jemanden darauf vorzubereiten, was ihn in Pat Trembleys „Atmo HorroX“ und „The Greasy Strangler“ von Jim Hosking erwartet und den Filmen damit auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Es sind Filme wie diese, die man selbst gesehen, erlebt und ja, am eigenen Leib erfahren haben muss. Filme, wie man sie noch nie gesehen hat und wie man sie wohl auch nicht so schnell wieder sehen wird. Filme, die einen mit ihren Luftballon-Tentakeln umschlingen und die eigene Sinneswahrnehmung durch den Fleischwolf drehen, bis einem die Augen aus dem Schädel ploppen. …
Eröffnung in Schneeweiß und Blutrot
Es hat ein Ende. Das ungeduldige Fingernägelkauen, das verträumte Durchblättern des Kalenders, das gespannte Warten auf den Herbst und die nächste Ausgabe des /slash Filmfestivals. Und gleich zur Eröffnung erwartet alle Freunde der Nacht nicht bloß ein blutrünstiger Spaß, sondern auch noch Genrekino made in Austria. …